EONA - Drachentochter

Eona Drachentochter (Eona, #1) - Alison Goodman, Andreas Heckmann "Eona - Drachentochter" von Alison Goodman ist der erste Band der Reihe, die im Reich der himmlischen Drachen spielt.
Eona, Mädchen und 16 Jahre alt, soll ein Drachenauge werden. Dazu muss man den Drachen seines Geburtsjahres als Geistwesen sehen können und ein Junge sein. Eonas Meister hat sie in die Reihe der Anwärter geschleust, doch ihr Geheimnis muss bewart werden, sonst droht ihnen der Tot. Ihre zertrümmerte Hüfte ist ihr oft im weg bei ihrer Ausbildung. Doch schafft sie es an der offiziellen Zeremonie teilzunehmen. Doch diese wird manipuliert. Denn der Kaiser ist schwer krank und sein Bruder möchte an die Macht.
Eona wird zwar nicht vom Rattendrachen erwählt, aber vom verschollenen Spiegeldrachen. Von da an muss Eona sich zwischen den Machtspielen zurecht finden, die über Leben und Tot entscheiden.

Alison Goodman führt ihre Leser zunächst in bedeutende Rolle der Drachenaugen ein. Danach erzählt sie aus Eonas Sicht die Geschichte.
Eona ist ein Mädchen, welches gelernt hat sich vollkommen als ein Junge auszugeben, so zu reden, zu denken, zu schreiben, zu handeln, ... . Da ihre Hüfte zertrümmert ist, gilt sie als Krüppel. Dies erleichtert ihr vieles, denn so gehen ihr viele Menschen aus dem weg und schauen sie gar nicht richtig an. Ihr Ziel ist es diese Maskerade aufrecht zu erhalten und ihrem Meister wieder zu Wohlstand zu verhelfen. Ihre eigene Persönlichkeit und körperlichen Bedürfnisse schaltet sie so gut es geht aus.
An ihre Vergangenheit kann sie sich gar nicht erinnern. Ihre Verbindung zu ihren Ahnen allerdings ist faszinierend.
Die Welt in der die Geschichte spielt ist voll mit chinesischen und japanischen Elementen, wie den Himmelsdrachen, dem Kaisertum und der gesamten Gesellschaft. Sie wird schön beschrieben und versetzt den Leser in diese Welt hinein. Die Idee mit den Drachen und ihren Verbindungen zu Menschen ist gut ausgearbeitet und passt in die Welt hinein. Es gibt sehr viele Regeln und Protokolle zu beachten, in denen sich alle Charaktere bewegen müssen.
Auch die anderen Charaktere sind gut ausgestattet und passen in ihre jeweilige gesellschaftliche Schicht und bergen ihre eigenen Geheimnisse.
Was allerdings etwas zu kurz kommt ist die Spannung. Diese kommt er im letzten Drittel so recht zur Geltung. Denn in den ersten beiden Dritteln ist Eona eigentlich immer nur ein Spielball höherer Mächte. Erst als sie selber versucht die Dinge in die Hand zu nehmen wird es spannend.


Die Liebe zur chinesischen / japanischen Kultur hat mich am Anfang etwas über die mangelnde Spannung hinweggebracht. Auch war es mir nur schwer möglich eine persönliches Gefühl für sie zu entwickeln, weil sie einfach kein richtiges Mädchen noch Junge ist. Aber genau dieses Unterdrücken jedes Weiblichen in ihr, ist auch wieder faszinierend. Ich wollte wissen wie sie sich schlägt und ob sie es schafft sich mit ihrem Drachen zu verbinden. Die Spannung am Schluss konnte schon einiges wider rausreisen.
Somit gibt es 4 von 5 Wölfen: